Am Anfang war das Buch
Anfang der Neunziger las ich das erste Mal Shogun von James Clavell. Schon zuvor hatte ich die Verfilmung von 1980 mit Richard Chamberlain und Toshirō Mifune gesehen, die mich überaus faszinierte. Später las ich Shogun teils einmal im Jahr, immer wieder. Gerade das Buch birgt viel mehr Details über die japanische Kultur, die in der Verfilmung nicht berücksichtigt werden konnten.
Unter anderem befassen sich die Japaner im Laufe des Buches auch mit Gedichten und es werden Todes-Haiku rezitiert.
Die Lust am Schreiben
Etwa zur gleichen Zeit schrieb ich meine ersten kleinen Geschichten. Etliche Zeit später stolperte ich wieder über die Haiku in Shogun und ich fragte mich, was das eigentlich ist. Also habe ich mich informiert und bin auf die allgemein bekannte Erklärung mit dem 5-7-5-Muster in Moren der japanischen Sprache gestoßen (siehe „Moren im Japanischen“ bei Wikipedia). Da es im Deutschen keine Moren gibt, werden meistens Silben herangezogen. Das entspricht den japanischen Haiku nicht wirklich, ist aber ein für mich probates Mittel, den Geist der Haiku zu übernehmen. Auch wenn inzwischen viele europäische Haiku-Schreiber zu einem freien Stil übergehen, bleibe ich beim „traditionelleren“ Stil des 5-7-5-Musters.
Und so habe ich meine Lust am Schreiben von Haiku entdeckt. Erst immer nur sporadisch und nach Lust und Laune. Irgendwann aber auch gezielt, um ganz speziell etwas in diesem vermeintlich engen Korsett auszudrücken.
Nun habe ich eine ganze Website erschaffen, die sich nur um meine Haiku dreht. Mit all den Gedanken und Gefühlen, die mich dazu veranlasst haben, sie zu schreiben.